
bis Montag, 29. Mai 2023
57271 Hilchenbach-Lützel
Ein großes naturnahes Festival ist KulturPur auf der Ginsberger Heide bei Hilchenbach-Lützel seit seinen ersten Schritten 1991. Selten aber ließ sich das seit den Anfangstagen stark besetzte Thema Natur auch auf der Gästeliste des Festivals so prominent wiederfinden. Das Programm auf der Ginsberger Heide erschöpft sich dabei nicht bei Namensgleichheiten, sondern bezieht auch gleich zum Auftakt mit der Produktion „Ye! - Wasser“ eindrucksvoll Position …
Bildhaft und ausdrucksstark verbinden die Tänzer und Akrobaten des guineischen Circus Baobab (25. Mai) dabei die traditionellen Formen des afrikanischen Zirkus mit dem europäischen Cirque Nouveau und rufen mit atemberaubender artistischer Virtuosität dazu auf, in gemeinsamer Verantwortung die Welt von morgen im Einklang mit der Natur zu gestalten. Die Regie des Bühnenspektakels führte Yann Ecauvre, der als Gründer und Kopf des französischen Cirque Inextremiste zuletzt bei den Ruhrfestspielen 2022 für Furore sorgte und der nun mit Baobab auch eine der ganz großen afrikanischen Formationen choreografiert.
„Natürlich“ geht es weiter, wenn auch am Sonntag das große Zelttheater im hellen Scheinwerferlicht erstrahlt: Die 1998 in Bautzen gegründete Pop-Rock-Band Silbermond (28. Mai) hat die Entwicklung deutschsprachiger Rockmusik maßgeblich beeinflusst, und ihre Hymnen mit Texten aus eigener Feder sind längst Teil des kollektiven musikalischen Gedächtnisses. Nach mehr als 6 Millionen verkauften Tonträgern, Hunderten von ausverkauften Konzerten und Dutzenden von Gold- und Platinauszeichnungen, nach fast 20 Jahren unter Strom im Musikgeschäft kommen Silbermond auf ihrer „Auf Auf“-Sommertour sowohl mit ihren Hymnen „Symphonie“, „Das Beste“ und „Leichtes Gepäck“, aber auch mit jeder Menge neuer Songs auf den Giller.
Geburtsort Chicago steht dagegen in der 1969er-Gründungsurkunde des Funk & Soulmythos Earth, Wind & Fire. Als wahrscheinlich erfolgreichste, populärste, bunteste und faszinierendste Funk-Formation der 70er-Jahre prägten ihre souligen Dancehits den Groove und damit sowohl das zu Ende gehende Hippie- als auch das beginnende Disco-Zeitalter entscheidend mit. Unverwechselbar machten Earth, Wind & Fire vor allem ihre spektakulären Live-Auftritte, die durch aufwändige Glitzerkostüme und bunte Licht- effekte herausstachen. Ihr langjähriger Gitarrist, Song-Autor und Grammy-Gewinner Al McKay lässt nun am Pfingstmontag mit seiner Earth & Wind & Fire Experience (29. Mai) und den größten Hits der Band („September“, „Boogie Wonderland“, „Let’s Groove“, „After the love has gone“ u.v.m.) das Lebensgefühl der 1970er-Jahre wieder auferstehen.
Klassische Transatlantiker …
Neben den drei „Elementaren“ werfen auch die anderen beiden Top-Act-Programme und die Vorabend- und Late-Night-Shows einen Blick über den Tellerrand der eigenen Fan-Bubble und präsentieren sich kontaktfreudig über Genre- und Altersgrenzen hinweg. So unternimmt die Philharmonie Südwestfalen (27. Mai) eine ausgedehnte musikalische Reise über den großen Teich und lässt mit eigens für KulturPur arrangierten Stücken die Klänge des amerikanischen Kontinents erklingen. Dvoraks Sinfonie „Aus der neuen Welt“, Gershwins „Summertime“ oder Bernsteins „West Side Story“-Musik, die jeder sofort mit Amerika verbindet, mit seinen Sinfonien und Musicals, aber auch mit seinen Popsongs. +
Comedy-Gipfel …
Am KulturPur-Freitag erklimmen dann zunächst vier Comedians Beitzels Comedy-Gipfel (26. Mai): Neben dem Wittgensteiner Wortakrobaten und Poetry-Slammer Tobias Beitzel, bekannt durch sein Soloprogramm „Dorfkind – Zwischen Fantasie und Fanta-Korn“ und die Radio Kolumne „Beitzels Lautsprecher“, verheißen Hinnerk Köhn, Filiz Tasdan und Flori Wintels feinsten Stand-up- und Musik-Humor.
Im Anschluss wundert sich ein guter Freund des Festivals, wie schnell die Zeit vergeht: Hubert von Goisern (26. Mai), dessen 2015er-Konzert auf dem Giller gefühlt ewig zurückliegt, besucht auf seiner „Neue Zeiten/Alte Zeichen“-Tour die Ginsberger Heide - mit spannenden Ausblicken, aber auch mit Rückblicken über die vergangenen Jahrzehnte seines Schaffens. Denn für ihn haben die alten Zeichen ihre Gültigkeit nicht verloren, und da niemand weiß, was die Zukunft bringt, ist bei Hubert von Goisern nur eines sicher: Sie wird laut, energiegeladen und intensiv.
Nicht zuletzt die Indie-rocker Von wegen Lisbeth (26. Mai) nehmen sich genau dieses Goisern-Motto in der LateNight zu Herzen, wenn sie ab 22:30 Uhr das schneeweiße Theaterzelt „abreißen“: In ihren Anfängen begleiteten sie AnnenMayKantereit als Supportband oder spielten im Vorprogramm von Sven Regeners Element of Crime – bis dann die Dimensionen wechselten und riesengroß wurden: 2016 ging die Band mit ihrem Debütalbum „GRANDE“ auf eigene Tour quer durch Deutschland, Österreich und die Schweiz, belagerte in den folgenden Jahren so ziemlich jede verfügbare Festivalbühne und erspielte sich schnell eine beträchtliche Fangemeinde. Mit ihrem zweiten Album „Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!“ legten die Jungs dann textlich und musikalisch noch einen drauf, sodass sie längst alleine die Hallen füllen und selbst für die ganz großen Festivals vom „nice to …“ zum „must have“ avancierten.
Hypnotische Melodien zu energiegeladenen Beats …
Tags darauf starten ClockClock und Kamrad (27. Mai) in den Abend und lassen die KulturPur-Idee der Doppelkonzerte wieder aufleben. Mit über 120 Millionen Streams, erfolgreichen Singles wie „Someone else“ und ihrem letzten Nr. 1-Radio-Hit „Sorry“ gehören ClockClock aktuell zu den aufregendsten neuen Pop-Acts. Mit hypnotischen Melodien, energiegeladenen Beats und direkt unter die Haut gehenden Vocals mixen sie den Sound für eine nahezu perfekte Gratwanderung zwischen Zeitgeist und Innovation. Kamrad ist ebenfalls leidenschaftlicher Sänger, Songwriter und Producer und vereint handgemachte Popmusik mit elektronischen Elementen, um so seine eigene „internationale Soundwelt“ zu kreieren. Seine aktuelle Single „I Believe“ verzeichnet bereits über 10 Mio. Streams, und innerhalb kürzester Zeit erreichte er die Top 30 der deutschen Airplay-Charts. Selbst auf TikTok gehen seine Songs viral, was sich an den rund 2.000 Creations und mehr als 12 Mio. Video-Views erkennen lässt.
Nach nunmehr 13 Jahren Bandgeschichte sind Lord of the Lost (27. Mai) dagegen längst keine Newcomer mehr, sondern aus dem Dark- und Heavy-Genre kaum mehr wegzudenken. Mit Elementen aus Metal, Industrial, Glam und Rock-Pop erfinden sie sich mit zunehmenden nationalen wie internationalen Erfolgen visuell und musikalisch immer wieder neu. Während ihre 2016er- und 2019er-Alben „nur“ auf Platz 9 bzw. 6 der offiziellen deutschen Albumcharts landeten, belegte „Judas“ (2021) bereits Platz 2. Ende 2022, nach nur sechs Tagen Vorverkauf, gelang die Sensation und das neue Album „Blood & Glitter“ erreichte aus dem Stand Platz 1! Vor allem aber ziehen sie das Publikum live in ihren Bann – eine Qualität, die auch den Heavy-Metal-Legenden von Iron Maiden nicht entging und die sie deshalb für 18 Shows in 16 europäischen Ländern als Special Guest auf die „jungfräuliche“ Bühne holten.
Vier Gitarren-Virtuosen erforschen schließlich als 40 Fingers (28.5.) am Festival-Sonntag per Fingerpicking neue, ganz eigene Sounds und Arrangements und bieten ein riesiges Repertoire berühmter Rock- und Pop-Songs – von Queen bis Toto, von Dire Straits bis Eric Clapton, von Astor Piazzolla bis zu den Beatles. Mit mehr als 45 Millionen Aufrufen auf YouTube und über 90 Millionen Views auf Facebook feiern die „Fantastic four Guitars“ ein auf der ganzen Welt gefeiertes Crossover-Phänomen, das für KulturPur in enger Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Kreuztal realisiert werden konnte.
Live und mit einem gesunden Gefühl für das Machbare bleibt sich das internationale Musik- und Theaterfestival KulturPur mit verschiedensten Stilrichtungen und internationalen Einflüssen auch 2023 treu. Dies ist nur möglich, weil sich neben der Veranstalter- und Kooperationsgemeinschaft (Kreis Siegen-Wittgenstein, Gebrüder-Busch-Kreis, IG Metall Siegen, Stadt Siegen, Stadt Hilchenbach, 1. Förderclub für Kleinkunst und Varieté) vor allem die Sponsorpartner Sparkassen im Kreis Siegen-Wittgenstein, KAF Falkenhahn, Krombacher Brauerei und Lauer & Süwer Automobile GmbH für die hohe Qualität des Festivals engagieren. Besonders hilfreich steht dem Festival auch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen der regionalen Kulturpolitik zur Seite. Ohne die vielfältige Unterstützung wäre es nicht möglich, die aufwändige Zelttheaterstadt zu installieren.
Karten und Infos …
Karten gibt es ab Samstag, 11. März 2023, 10:00 Uhr im Siegener Kulturhaus Lÿz, über www.kulturpur-festival.de, an der Sparkassen-Hotline von ProTicket unter 01803-742654 und an allen anderen bekannten Vorverkaufsstellen. Die im Vorverkauf erworbenen Eintrittskarten gelten am Veranstaltungstag als Fahrschein für die Hin- und Rückfahrt in allen Bussen und Bahnen der Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe!
Veranstalter: Kreis Siegen-Wittgenstein, Stadt Siegen,
Stadt Hilchenbach, Gebrüder-Busch-Kreis, 1. FCKV, IG Metall Siegen und IHK Siegen
www.kulturpur-festival.de
Plakat: © Veranstalter
Foto Baobab: © Veranstalter
Foto Silbermond: © Olaf Heine
Foto Hubert von Goisern.: © Stefan Wascher
Foto Earth, Wind & Fire: © Veranstalter
Foto Lord Of The Lost: © VDPictures
Foto 40 Fingers: © Simone di Luca
