Schätze der Heimat erwandern …

Naturschutzgebiet 
Bacher Lay bis Pfaffenmal

Bad Marienberger Rundwanderweg ››M4‹‹ begeistert mit Sagen und in strengen Wintern mit imposanter Eiswand!


Stand: 09.01.2021

Viele Menschen haben im Coronajahr 2020 das Wandern für sich neu entdeckt, denn anstrengendes Homeoffice und endlose Selbstquarantäne schreien sprichwörtlich nach Bewegung im Freien. Und die neue Lust am Wandern setzt sich nun auch in der kalten Jahreszeit fort, denn die raue Landschaft und die Schönheit der Natur zeigen sich nun von einer anderen, aber nicht weniger spektakulären Seite. Mit warmen Stiefeln und einer dicken Jacke macht das Wandern auch im Winter richtig Spaß. Ein besonderes Winterwandererlebnis verspricht dann auch der etwa 7,5 km lange Bad Marienberger Rundwanderweg „Naturschutzgebiet Bacher Lay bis Pfaffenmal“, denn eine fast senkrechte Basaltsteinwand wird in strengen Wintern durch das Tropfwasser zu einer imposanten Eiswand … 

Startpunkt dieses außergewöhnlichen Rundwanderweges ist die Tourist-Information Bad Marienberg in der Wilhelmstraße 10. Von dort aus folgen wir der Markierung M 4 der Wilhelmstraße aufwärts und dann durch die Ringstraße. 

Am Stadtrand empfiehlt sich ein kleiner Abstecher zur 100 m entfernten Marienquelle. Sie ist der älteste Teil Bad Marienbergs. Die Marienquelle fand 1863 als sogenannter „Heiligenborn“ erstmals Erwähnung in der Marmer Kirchenchronik, in der deren Wasser als „vortreffliches Wasser“ gerühmt wurde. Es ist Tradition, an der Quelle innezuhalten, um zu ruhen und zu entspannen. Die Sage erzählt, dass in alten Zeiten die Pilger von weither kamen, um vom Wasser, dem man Heilkräfte zuschrieb, zu trinken und von dem Kranke gesund wurden. Liebevoll vom Westerwaldverein gestaltet präsentiert sich die Quelle heute in Form einer kleinen Grotte mit Marienstatue.

Nach 1 km erreichen wir auch schon das Naturschutzgebiet Bacher Lay. Die Bacher Lay, früher ein Steinbruch für Westerwälder Basalt, ist heute ein 44,7 ha großes Naturschutzgebiet zwischen Bad Marienberg und Nisterau, durch welches die Schwarze Nister fließt. Durch den maschinellen Basaltabbau entstand hier eine fast senkrecht aufragende Basaltwand, die sich bei Frost und Kälte in eine imposante Eiswand verwandelt. Die längst stillgelegten Basaltsteinbrüche wurden von der Natur zurückerobert. Ein eindrucksvoller neuer Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere hat sich entwickelt: Stehende und fließende Gewässer bilden zusammen mit Trockenrasen und Hochstaudenfluren einen Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten. Wer mit offenen Augen durch die Bacher Lay wandert, begegnet in der warmen Jahreszeit einer Vielzahl von Vogelarten, Amphibien, Reptilien und Orchideen. 


Das besondere Highlight der Wanderung im Winter ist der beeindruckende Anblick der vereisten fast senkrechten Basaltsteinwand der Bacher Lay.
Foto: © Kurt Göbel

Vor Nisterau biegen wir nach rechts ab und besuchen das 150 m entfernte sagenumwobene Pfaffenmal. Dieses Naturdenkmal ist eine in der Tertiärzeit vor etwa 25 Millionen Jahren entstandene klippenartige ca. 18 Meter hohe Basaltkuppe. Sie ist der obere Teil eines Basaltstieles mit Säulenabsonderung, zum Teil in Meilerstellung. In den Spinnstuben vergangener Tage erzählte man sich die Sage von einem Zwergenvolk, das von den Menschen „Pfaffen“ genannt wurde. Sie waren hier als Bergleute tätig. Eines Tages ließen sie ihre ergrabenen Schätze – Gold und Silber – vor ihrer Behausung in der Sonne glitzern. Dem Müller Knoll aus Bach, der ihnen oft den Back- trog geliehen hatte, riefen die Pfaffen zu, als er des Weges vorbeikam: „Müller Knoll, Müller Knoll, mach dir Händ und Taschen voll!“ Der Müller wollte sich damit nicht begnügen und lief nach Hause, um einen großen Sack zu holen. Doch er kam zu spät zurück: Schätze und Pfaffen waren verschwunden und wurden seither nicht mehr gesehen.

Der Weg führt schließlich aufwärts zur Höhe am Friedhof von Stockhausen-Illfurth vorbei, wir überqueren die Kreisstraße und haben bald eine gute Aussicht über die Westerwaldhöhen. Abwärts, wieder die L 295 querend, kommen wir entlang am Schützenhaus wieder nach Bad Marienberg, wo uns das Ende der Tour durch den „Park der Sinne“ mit „Apothekergarten“ und „Barfußweg“ wieder zur Tourist-Info in der Wilhelmstraße führt. Wenn die Gastronomie wieder öffnen darf, kann man sich nach der Wanderung in einem der Cafés in der Bad Marienberger Innenstadt aufwärmen und so einen erlebnisreichen Tag in der Natur gebührend ausklingen lassen.

• Streckenlänge: rund 7,5 km
• Wanderzeit ca. 1 Stunde und 45 Minuten

Kontakt und weitere Infos: 
Tourist-Information Bad Marienberg
Wilhelmstr. 10, 56470 Bad Marienberg
Info-Telefon: 02661-7031
www.badmarienberg.de


Die Marienquelle, der älteste Teil Bad Marienbergs, ist nur wenige Gehminuten von der evangelischen Kirche gelegen.



Auch die Schwarze Nister, die durch das Naturschutzgebiet fließt und bis Nisterau-Bach den Rundwanderweg stets begleitet, bietet zu jeder Jahreszeit ihre besonderen Reize.




Nach etwa zwei Kilometern Richtung Nisterau-Bach führt eine Brücke über die Schwarze Nister zur Basaltsteinwand.







Fotos: © WW-Events

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